Editorial
Patterns of Religionization. A Critical Discussion of a New Perspective on Interreligious Research – with a Response from Marianne Moyaert
DOI:
https://doi.org/10.71956/cdth002-pref1Abstract
Interreligiöse Studien finden in den (post-)christlichen Gesellschaften Westeuropas nicht auf einem neutralen Terrain statt, sondern sind von mannigfaltigen sozialen, politischen, kulturellen, rechtlichen und institutionellen Aspekten geprägt. Diese beeinflussen sowohl die Struktur interreligiöser Dialogformate als auch die Erwartungen der Teilnehmenden. Was als „richtige“ Religion gilt und was nicht, erweist sich dabei als zutiefst geprägt von normativen Annahmen, sozialen Imaginationen und institutionellen Arrangements, die tief in der (west-)europäischen Geschichte mit dem Christentum und (westlich-)christlichen Konzeptionen des „Anderen“ verankert sind. Die Beiträge dieses Heftes setzen sich aus verschiedenen disziplinären, konfessionellen, religiösen und kulturellen Perspektiven kritisch mit dem Erbe dieser christlichen „Religionisierungsmuster“ auseinander. Sie tun dies im Dialog mit Marianne Moyaerts jüngster Untersuchung Christian Imaginations of the Religious Other. A History of Religionization (Wiley Blackwell 2024). Darin setzt sich eine Diskussion fort, die mit Marianne Moyaerts New Horizons Fellowship am Tübinger Campus der Theologien im Sommersemester 2022 begonnen hat. Im Mittelpunkt des Dialogs stehen das Verhältnis von christlicher Normativität und Macht, die Dynamiken der Konstruktion und Verhandlung religiöser Unterschiede unter asymmetrischen Machtverhältnissen, das koloniale Erbe des (westlichen) Christentums sowie die Frage, wie sich diese Themen sowohl auf konzeptioneller und methodologischer Ebene als auch aus einer kritischen interreligiösen Perspektive untersuchen lassen.
Downloads
Veröffentlicht
Ausgabe
Rubrik
Lizenz
Copyright (c) 2025 Sebastian Pittl, Lea Schlenker

Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung - Nicht-kommerziell 4.0 International.